Hier finden Sie Wissenswertes und Tipps und Tricks rund um die naturnahe Gartengestaltung - und worauf Sie im eigenen Garten besser verzichten sollten:
Kauf und Bau von Insektenhotels - das müssen Sie beachten
Insektenhotel (Adobe Stock)
Insektenhotels sind immer gut gemeint, es gibt aber auch ein paar Dinge, die man beachten sollte, wenn man beispielsweise unseren Wildbienen etwas Gutes tun möchte:
- Insektenhotels brauchen Sonne und müssen vor Regen und Wind geschützt sein.
- Löcher in Holzklötzen sollten immer nur von der Seite, niemals von der Stirnseite (die Seite mit den Jahresringen) gebohrt werden und mindestens 12 cm tief sein. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Holz reißt, was Parasiten und Pilzen Tür und Tor öffnet und zum Absterben der Brut führt. Vorsicht: In vielen bebilderten Anleitungen wird das falsch dargestellt!
Tipp: Ausgehöhlte, abgesägte Bambusstangen, die auf einer Seite z. B. mit Watte abgedichtet sind, eignen sich hervorragend für viele Wildbienen. Die meisten Wildbienen nisten aber in sandigen Böden, siehe dazu auch unsere Anleitung für den Bau eines Sandariums weiter unten auf dieser Seite. - Saubere Bohrungen und nachträgliches Abschleifen verhindern Holzsplinte, an denen Wildbienen ihre Flügel verletzen können. Ausgefranste und holzsplittrige Bohrungen werden daher nicht angenommen. Geeignet sind Harthölzer wie Eiche, Esche oder das Holz von Obstbäumen.
Tipp: Je größer das Spektrum an verschiedenen Bohrlöchern, desto höher die Chance auf Bewohner. - Das beste Insektenhotel nützt nichts, wenn es in der Nähe kein Nahrungsangebot gibt. Aus diesem Grund ist es wichtig, das "Richtige" zu pflanzen - das heißt für Balkon oder Garten: heimische Blüten und Stauden sollten auf die Insekten abgestimmt sein, die wir fördern möchten.
- Drahtgeflechte oder Gitter mit einer Maschenweite von einem Zentimeter schützen die Insekten vor plündernden Vögeln. Vogelfutter kann man im Winter gerne zusätzlich aushängen.
Weitere Informationen zum Bau eines Insektenhotels finden Sie beispielsweise unter folgendem Link:
Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. - Insektenhotel bauen
Anlegen eines Lesesteinhaufens
Ein Sandarium, das von einem Steinhaufen eingerahmt ist (Foto: Benjamin Ungar).
Ein Lesesteinhaufen dient als natürlicher Lebensraum für Tiere und Insekten. Um einen solchen Haufen aufzuschütten, nutzen Sie am besten unterschiedlich große Steine und arrangieren diese in lockerer Formation. Dadurch entstehen Hohlräume, die Tieren Unterschlupf bieten. Achten Sie darauf, den Haufen nicht zu kompakt zu gestalten, um den Tieren genügend Luftzirkulation zu ermöglichen.
Bau einer Trockenmauer
Trockenmauer (Foto: Benjamin Ungar)
Eine Trockenmauer wird ohne Mörtel gebaut und bietet dadurch viele Nischen für Tiere wie zum Beispiel Eidechsen. Sie kann vielseitig im Garten eingesetzt werden wie etwa als Hochbeet-Eingrenzung, als Einfassung eines Gartenbereichs oder zum Abfangen einer Böschung. Im Gegensatz zu Beton oder anderen Fertigteilen wird eine Trockenmauer dabei im Laufe der Jahre immer schöner.
Diese Materialien und Werkzeuge brauchen Sie:
- Regionalen Bruchstein wie z. B. Schiefer, Sandstein oder Kalkstein; flache Steine lassen sich leichter schichten
- Einen Spaten zum Ausheben einer 30 cm bis 50 cm tiefen Grube (je nach Höhe der Mauer)
- Kies/ Schotter in ausreichender Menge für das Fundament
- Eine Schubkarre für den Kies
- Einen Rüttler zum Verdichten des Kies-Fundaments
Wichtig: Trockenmauern sind nur bedingt zum Sitzen geeignet und können bei falscher Bauweise instabil sein. Bis zu einer Höhe von einem Meter kann man eine Trockenmauer jedoch ohne Probleme selbst bauen. Bei höheren Mauern empfiehlt es sich eine Fachfirma hinzuziehen. Eine Genehmigungspflicht gibt es teilweise ab einer Höhe von 1,50 Metern.
Weitere Informationen zum Vorgehen beim Bau einer Trockenmauer finden Sie beispielsweise hier: NABU Rheinland-Pfalz Regionalstelle Süd - Bauen mit Steinen - die Trockenmauer
Anlegen einer Benjeshecke oder eines Totholzhaufens
Totholz unbedingt im Garten belassen, Benjeshecke (Foto: Benjamin Ungar)
Eine Benjeshecke ist eine ökologisch wertvolle Methode zur Anlage einer lebenden Hecke oder eines Windschutzes. Sie kann aus Ästen, Zweigen und Laub bestehen, die zu einer lockeren Barriere aufgeschichtet werden. Mit etwas Zeit wird daraus ein interessanter Lebensraum für Vögel, Igel, Eidechsen und Insekten. Alternativ kann auch einfach ein Totholzhaufen in einer Ecke des Gartens angelegt werden, der vielen Tieren als Schutz und Unterschlupfmöglichkeit dient.
Diese Materialien und Werkzeuge brauchen Sie für eine Benjeshecke:
- Holzpfosten oder angespitzte Äste und einen großen Hammer (Fäustel)
- Schnittgut
- Astschere und Säge
Die Hecke können Sie mit bereits gezogenen Pflanzen ergänzen.
Wichtig: Achten Sie darauf möglichst keinen Gehölzschnitt von unliebsam dominanten Pflanzen zu verwenden, da diese wieder stark austreiben können (z. B. Brombeere). Auf zu nährstoffreichen Böden können Brennesseln schnell andere Pflanzen überwachsen. Hier kann gezieltes Mähen helfen, übermäßigen Brennesselbewuchs in Schach zu halten.
Hier finden Sie eine bildhafte Anleitung: Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e. V. - Geschäftsstelle Unterfranken - Sag ja zu Totholz im Garten!
Anlegen eines "Sandariums"
Ein Sandarium bietet bodenbrütenden Wildbienen eine Nistgelegenheit (Foto: Benjamin Ungar)

Ein Großteil unserer heimischen Wildbienen nistet im Boden. Dazu brauchen sie aber offene Bodenstellen. Am besten sind dabei sandig-lehmige Untergründe, in denen sie ihre Bruthöhlen graben können. Wer hier Wildbienen etwas Gutes tun möchte, kann im Garten offene Bodenstellen mit einem etwas lehmigen Sand bereitstellen:
- Legen Sie dazu ein Sandbeet von mindestens 40 x 40 cm an.
- Graben Sie eine Mulde von mindestens 50 cm Tiefe aus, damit die Niströhren ausreichend tief in den Boden reichen, das schützt sie vor Hitze und Kälte gleichermaßen.
- Besorgen Sie sich groben Sand mit unterschiedlicher Körnung, am besten über den Bauhof oder ein Schüttgutunternehmen. Der Sand darf nicht zu fein sein, da die Brutröhren sonst nicht stabil genug wären und Wildbienen sich dann anderswo nach einem geeigneten Nistplatz umsehen.
- Füllen Sie den Sand in die Grube und formen Sie eine Schräge bzw. einen Hügel, damit das Regenwasser ablaufen kann
- Bringen Sie auf oder neben dem Sandbeet Totholz aus. Wildbienen benötigen totes Holz von Ästen, Wurzeln u.ä. zum Bau ihrer Höhlen
- Damit das Sandbeet nicht als Katzentoilette genutzt wird, können Sie Rosenschnitt oder Brombeer-Ranken darauf verteilen, fertig!
Der Bau eines Sandariums ist damit abgeschlossen. Um es zu erhalten, muss es frei von aufkommenden Pflanzen gehalten werden.
Die Wildbienen brauchen neben dem Nistangebot aber auch Futterpflanzen im nahen Umkreis. Geeignet sind dabei mediterrane Kräuter wie z.B. Oregano, Salbei, Rosmarin oder Glockenblumenarten und Kartäusernelken. Artenreiches und standortangepasstes Saatgut kann übrigens kostenfrei über das Projekt bezogen werden.
Wer kein Sandbeet anlegen möchte, kann auch einen der Sonne zugewandten Erdwall für Wildbienen attraktiv gestalten, indem senkrecht eine Erdschicht mit dem Spaten abgetragen wird. Solche Kanten werden schnell und gerne angenommen.
Weitere Informationen dazu finden Sie beispielsweise auf den folgenden Seiten:
Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) e. V. - Neustadt-Weiden - Bau eines Sandariums
Ressourcenschonender Garten und Komposthaufen
Ein Komposthaufen ist ideal für den Anbau von eigenem Gemüse geeignet (Foto: Benjamin Ungar)
Gestalten Sie Ihren Garten wassereffizient, indem Sie Pflanzen wählen, die weniger Bewässerung benötigen und gießen Sie wegen der Verdunstung nur zu den kühlsten Zeiten des Tages. Setzen Sie auf Mulch, um die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten, und sammeln Sie Regenwasser in Fässern, um es zur Bewässerung zu nutzen. Naturmaterialien wie Holz aus heimischen Wäldern z.B. für den Bau eines Hochbeets oder Naturstein zur Verschönerung Ihres Gartens sind immer eine gute Wahl. Hecken als Sichtschutz sind eine schöne Alternative zu Zäunen. Zum Einsparen von zugekauftem Dünger können Sie Kompost verwenden.
Mit dem Anlegen eines eigenen Komposthaufens kann man sich nicht nur den Kauf von Kunstdünger sparen, sondern auch gleich die Biotonne. Aus den Küchen- und Gartenabfällen wird so über die Zeit wertvoller Humus, den man wieder für den Anbau von Gemüse nutzen kann. Beim Anlegen eines Komposthaufens gibt es ein paar Dinge zu beachten.
Eine passende Anleitung mit Tipps und was alles auf den Kompost darf, finden Sie unter https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/pflege/duengung/24146.html
Den Garten für den Winter vorbereiten - aber richtig
Über die richtige Vorbereitung des Gartens auf den Winter freuen sich viele heimische Tiere wie beispielsweise der Igel (Pixabay)
Laub im Garten lassen
Laub dient im Winter als natürlicher Schutz vor Kälte und ist damit gut aufgehoben, wenn es auf dem Beet, unter Hecken oder in einer Ecke zu einem Haufen zusammengekehrt ist. So können viele Gartenbewohner im Laub nach Futter suchen.
Totholz im Garten lassen
Unzählige Insektenarten benötigen Totholz um überleben zu können, sei es für die Larven, die sich im morschen Holz entwickeln oder ausgewachsene Insekten, die Totholz als wichtigen Rückzugsort nutzen. Wägen Sie also bitte ab, ob Sie geschnittene oder abgebrochene Äste wirklich entsorgen müssen.
Frühblühende Gehölze pflanzen
Frühblühende Gehölze können im Herbst gepflanzt werden, die dann im Frühjahr Insekten als erste Nahrungsquelle dienen. Dazu zählen beispielsweise Kornelkirsche, Haselnuss oder die Hängekätzchenweide.
Weitere Informationen dazu gibt es beispielsweise hier:
https://www.lbv.de/ratgeber/lebensraum-garten/der-winterfeste-garten/
Anlegen einer artenreichen Blühfläche
Rotschopfige Sandbiene (Adobe Stock)
Artenreiche Blühflächen bieten heimischen Insekten wie Wildbienen, Schmetterlingen und Käfern Nahrung und Lebensraum. Wer eine Blühwiese anlegt, schafft aktiv Lebensraum für bedrohte Arten und bringt mehr Farbe und Leben in die Umgebung. Um eine gute Blühwiese anzulegen, gibt es ein paar Dinge zu beachten.
Allgemeine Vorbereitungen:
- Sonnigen und nährstoffarmen Standort heraussuchen. Der Standort sollte sonnig sein, da sich sonst nur Gräser durchsetzen.
- Artenreiches Saatgut von heimischen Pflanzen beschaffen, am besten zertifiziertes Regio-Saatgut verwenden (Bitte auf keinen Fall im Baumarkt eine Blühmischung kaufen, da diese oft Saatgut von nicht-heimischen Pflanzen enthalten, die für unsere Insektenwelt keine Nahrung bieten!). München befindet sich dabei in dem Ursprungsgebiet 16 (Unterbayerische Hügel- und Plattenregion).
- Zeitpunkt für eine Aussaat ist im Frühjahr (April–Mai) oder im Herbst (September–Oktober).
Bodenvorbereitungen:
- Grasnarbe an dem ausgewählten Standort entfernen. Wenn der Boden nicht sonderlich nährstoffreich war, ist das bereits ausreichend (das ist der Fall, wenn über die Jahre kein Laub liegen gelassen wurde, das Mähgut immer entfernt wurde und die Wiese in der Vergangenheit von sich aus nie wirklich hoch gewachsen ist).
- Wenn der Boden aber nährstoffreich ist, sollte der Boden nach Entfernung der Grassode durch das Einbringen von Sand abgemagert werden (Körnung 0-2 mm, z.B. Bausand, bei bisherigen Rasenflächen reichen ca. 1 cm Schichtdicke (ca. 5-10 kg Sand pro Quadratmeter), bei sehr lehmigen Böden können es auch 5-10 cm Sand sein)
- Anschließend den Boden auflockern und ein wenig durchmischen, bei größeren Flächen mit einer Fräse
- Danach die Erde feinkrümelig aufbereiten, sodass keine großen Erdklumpen zurückbleiben: das erschwert sonst ein Angehen des Saatguts
- Eine Ansaat ist im Frühjahr von Mitte April bis Ende Mai (am besten wenn Regen bevorsteht und kein Frost mehr auftritt, der den jungen Pflanzen schadet) oder im September möglich, damit die Samen überwintern und dann im Frühjahr aufgehen
- Das Saatgut leicht in die Erde drücken bzw. anwalzen und gut wässern bzw. vor absehbarer Regenperiode ausbringen (keine Erde darüber ausbringen, da es sich bei dem Saatgut um Lichtkeimer handelt)
Die Pflege:
- 1. Mahd Anfang / Mitte Juni, sobald die Samenreife erreicht wurde (mähfreien Mai einhalten)
- 2. Mahd Anfang / Mitte September. Falls die Fläche groß genug ist, einen Altgrasstreifen/-fläche über den Winter stehen lassen (Überwinterungsquartier für Insekten).
- 3. Mahd Im Frühjahr (Ende April/ Anfang Mai) die stehengelassenen Altgrasstreifen nach dem Winter abmähen, damit die Samen der Blühpflanzen aufgehen können). Gerne auch über die Jahre variieren, an welcher Stelle ein Teil der Wiese den Winter über stehen bleibt.
- Sollte die Wiese hoch werden und beispielsweise auf einen Weg kippen, kann am Rand ein schmaler Streifen von ca. 20-30 cm gemäht werden, damit es gepflegter aussieht.
- Die Höhe des Schnitts sollte je nach vorhandenem Gerät am besten bei 5-10 cm liegen
- Sollten Gräser zu dominant werden, ist ein Schnitt Anfang Mai eine gute Möglichkeit, um die Gräser in den Griff zu bekommen.
- Mähgut nach Mahd am besten ca. 2-3 Tage liegen lassen, damit die Samen der Pflanzen ausfallen können und auf der Fläche verbleiben.
- Danach das Mähgut abräumen (belässt man das Mähgut auf der Fläche, kommen die Nährstoffe wieder in den Boden, was die Artenvielfalt über die Zeit wieder schmälert)

Tipp: Bauen Sie verschiedene Pflanzentypen wie Stauden, Sträucher, Bäume und Obstgehölze in Ihrem Garten an, um vielfältige Nahrungsquellen und Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere zu schaffen. Wählen Sie Pflanzen mit unterschiedlichen Blütezeiten, um über das ganze Jahr hinweg Nahrung für Insekten bereitzustellen – und beobachten Sie gespannt, wie sich Ihr Garten über das Jahr verändert. Je vielfältiger Ihr Garten, desto mehr Arten können dort vorkommen.
Weitere Informationen finden Sie bei dem Bundesprojekt "Tausende Gärten - Tausende Arten" unter https://www.tausende-gaerten.de/media/merkblatt_4-blumenwiesen_und_blumenkraeuterrasen_anlegen.pdf
Außerdem interessante Links:
Naturadb.de Pflanzenarten nach vielen Kriterien, wie beispielsweise "heimisch" und "wertvolle Bienenpflanze" filtern
Floraweb.de Hier finden Sie unter "Lebensgemeinschaften" und dann unter "Schmetterlingspflanzen" die Hitliste der Schmetterlingspflanzen.
Worauf sollte ich im Garten besser verzichten?
Ausbringen von Kunstdünger hat nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt (Canva)
Kunstdünger ist nicht nur energieintensiv in der Herstellung, es kann auch schnell zu viel von ihm eingesetzt werden. Das hat negative Auswirkungen auf die Luft-, Boden- und Wasserqualität. Oft kommt es bei Kunstdünger-Gaben auch zu einer Änderung des pH-Werts, der die Nährstoffaufnahme von Pflanzen sogar hemmen kann. Generell stehen unsere Ökosysteme schon einem erhöhten Nährstoffeintrag (auch aus der Luft) gegenüber, weshalb lieber auf Kunstdünger verzichtet werden sollte.
Pestizide sind besonders schlecht für die Umwelt und die Gesundheit (Canva)
Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln kann schwerwiegende Auswirkungen für die Umwelt und die Gesundheit haben. Die Chemikalien können in den Boden, das Grundwasser und andere Gewässer gelangen, was die Wasserqualität beeinträchtigt und die Ökosysteme stört. Zudem können Unkräuter und Schädlinge bei regelmäßigem Einsatz dagegen resistent werden. Nützlinge wie Bienen leiden zudem ebenso unter dem Einsatz von Giften. Daher haben Pflanzenschutzmittel nichts im (naturnahen) Garten zu suchen.
Abbau von Torf zerstört den Lebensraum Moor (Pixabay)
Für den Abbau von Torferden werden Torfmoore zerstört. Das führt zur Freisetzung von Treibhausgasen, zum Verlust der Wasserspeicherkapazität und zum Verlust von wichtigen Lebensräumen bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Stattdessen können Sie umweltfreundlichere Alternativen wie Kompost, Rindenmulch, Kokossubstrat oder andere organische Materialien verwenden. Diese Alternativen bieten eine mindestens genauso gute Wasserhaltefähigkeit und Nährstoffversorgung für Ihre Pflanzen.
Mähroboter haben nachteilige Auswirkungen auf die biologische Vielfalt (Canva)
Mähroboter mähen den Rasen sehr oft und halten ihn kurz. Dies führt dazu, dass Wildblumen, Kräuter und niedrig wachsende Pflanzen nicht überleben können. Dies hat wiederum negative Auswirkungen auf bestäubende Insekten, die von diesen Pflanzen abhängig sind. Nachtaktive Tiere wie der Igel werden zudem häufig durch Mähroboter verletzt. Am besten mähen Sie Ihren Rasen seltener und lassen ein paar Quadratmeter wild wachsen. Die trockenen Stängel verblühter Pflanzen dienen einigen Insekten zudem als Überwinterungsmöglichkeit. Schaffen Sie neben einer begehbaren, kurzen Rasenfläche auch Raum für die Natur.
Nutzung von nicht-heimischen Saatgut oder Saatgut aus dem Baumarkt: Unsere Tiere und Insekten sind auf heimische Pflanzen als Futterquelle angewiesen. Exotische Pflanzen bieten Schmetterlingen und Bienen hingegen nur selten Nahrung. Das kann zum (lokalen) Verschwinden von Arten beitragen, wenn diese Insekten nur noch in wenigen Gärten passende Blüten oder Früchte finden. Im schlimmsten Fall können exotische Pflanzen wie zum Beispiel Kirschlorbeer sogar zu einer invasiven Plage werden, weil sie sich unkontrolliert ausbreiten. Dann werden zusätzlich einheimische Pflanzenarten verdrängt. Setzen Sie daher bitte unbedingt auf heimisches Saatgut, Stauden und Kräuter!
Tipp: Recherchieren Sie im Internet, welche heimischen Pflanzen für Ihren Garten in Frage kommen. Naturadb.de ist dabei eine gute Anlaufstelle, bei der Sie Pflanzenarten nach vielen Kriterien, wie beispielsweise "heimisch" und "wertvolle Bienenpflanze", auswählen können. Wenn Sie vor allem Schmetterlingen etwas Gutes tun wollen, werfen Sie gerne einen Blick auf Floraweb.de, hier finden Sie unter "Lebensgemeinschaften" und "Schmetterlingspflanzen" die Hitliste der Schmetterlingspflanzen.